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December 11, 2024

Warum du nicht tust, was dir guttut – und wie du endlich ins Handeln kommst

Relievr
Blog
Person steht unschlüssig vor Entscheidungen und zögert, sich selbst Gutes zu tun. Tipps, um ins Handeln zu kommen.
Text zuletzt aktualisiert am
17.1.2025
Geschätzte Lesezeit: ca.
5
min.

Du kennst die Antworten auf viele deiner Probleme. Du weißt, was für deine Gesundheit, deine Psyche und dein Wohlbefinden gut wäre. Du hast wahrscheinlich schon unzählige Tipps gelesen, Experten gehört oder Pläne geschmiedet. Doch in der Umsetzung scheitert es oft. Statt ins Tun zu kommen, bleibst du in einer Art gedanklichem Stillstand hängen. Warum ist das so?

Der Grund ist nicht der Mangel an Wissen. Es liegt nicht daran, dass du mehr Informationen brauchst. Es liegt daran, dass du dir selbst ausweichst.

Der unsichtbare Widerstand

Jedes Mal, wenn du denkst: „Ich gehe heute zum Sport“ – und es dann doch nicht tust, spürst du ihn. Diesen kurzen Moment des inneren Widerstands. Vielleicht fühlst du ihn als dumpfe Unruhe, vielleicht als ein leichtes Gefühl der Überforderung. Es passiert unbewusst und schnell, und ehe du dich versiehst, hast du die Entscheidung vertagt. Oder schlimmer: Du hast dich für das entschieden, was dir schadet – etwa für die Tüte Chips statt eines nahrhaften Abendessens.

Dieser Widerstand ist der Schlüssel zu allem. Er zeigt dir, dass es in dir etwas gibt, das du nicht fühlen willst. Eine Spannung, eine Unruhe, vielleicht sogar Schmerz. Das Problem ist nicht der Widerstand selbst. Das Problem ist, dass du ihn ignorierst. Denn alles, was ignoriert wird, bleibt bestehen – oder verstärkt sich.

Schmerz ist kein Feind – er ist dein Wegweiser

Schmerz, Unruhe, Unwohlsein – wir alle wollen diesen Gefühlen entkommen. Wir glauben, sie seien falsch, etwas, das wir bekämpfen oder betäuben müssen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Diese Gefühle sind Signale deines Körpers. Sie zeigen dir, wo ungelöste Konflikte sitzen, wo du dich von dir selbst entfernt hast.

Die einzige Möglichkeit, diese Blockaden zu lösen, ist, sie zuzulassen. Fühle den Widerstand. Fühle den Schmerz. Es klingt vielleicht einfach, aber das bedeutet, dich mit dem Unangenehmen auseinanderzusetzen, ohne zu fliehen. Genau hier liegt der Schlüssel zur Veränderung. Denn erst wenn du deinen Schmerz spürst, kannst du ihn verstehen – und heilen.

Dein Körper kennt den Weg

Die meisten Menschen versuchen, ihre Probleme mit dem Verstand zu lösen. Sie denken, wenn sie nur genug darüber nachgrübeln, werden sie die richtige Lösung finden. Doch das funktioniert nicht. Veränderung beginnt nicht im Kopf. Sie beginnt im Körper.

Jede Handlung – sei es, ins Fitnessstudio zu gehen, eine schwierige Entscheidung zu treffen oder eine ungesunde Gewohnheit zu ändern – hat ihren Ursprung in den Empfindungen deines Körpers. Gedanken allein sind abstrakt, sie haben keine echte Verbindung zu deinem Erleben. Dein Körper hingegen weiß genau, was er braucht.

Das bedeutet: Wenn du das nächste Mal spürst, dass etwas in dir „Nein“ sagt, anstatt zu fliehen, halte inne. Wo sitzt dieses „Nein“? Spürst du es in deinem Bauch? Deiner Brust? Bleib dabei. Ohne es zu bewerten, ohne zu analysieren. Dein Körper wird dir den nächsten Schritt zeigen.

Einer der größten Irrtümer ist die Idee, dass wir ein perfektes Leben anstreben müssen. Den perfekten Körper, die perfekte Karriere, die perfekte Beziehung. Diese Ideale werden uns von außen vorgegeben – von der Gesellschaft, den Medien, anderen Menschen. Doch sie haben oft nichts mit dir zu tun. Solange du versuchst, diesen Idealen zu entsprechen, wirst du unzufrieden bleiben.

Was, wenn du aufhörst, diesen fremden Stimmen zuzuhören? Was, wenn du anfängst, dich selbst zu fragen, was du wirklich willst? Die Antworten findest du nicht in deinen Gedanken, sondern in deinem Körper. Dort, wo deine echten Bedürfnisse und Wünsche liegen. Dort, wo du bist, ohne dich an äußeren Maßstäben zu messen.

Schmerz führt dich zu dir selbst

Es mag paradox klingen, aber dein Unwohlsein ist nicht dein Feind – es ist der Zugang zu deinem wahren Selbst. Alles, was du in deinem Leben lösen möchtest, beginnt damit, dass du aufhörst, dich vor deinem Schmerz zu verstecken. Anstatt ihn wegzuschieben, geh hinein. Fühle ihn. So unangenehm das auch sein mag, es ist der einzige Weg, um alte Muster zu durchbrechen.

Und was passiert, wenn du das tust? Dein Schmerz wird dich leiten. Er wird dir zeigen, was du ändern musst. Nicht als Zwang, sondern als natürlicher Impuls. Dein Körper wird dir klar signalisieren, was er braucht – und du wirst ihm folgen können, ohne Widerstand. Weil du dich wieder mit dir selbst verbunden hast.

Dein Leben beginnt, wenn du dich fühlst

Veränderung passiert nicht durch mehr Wissen, durch mehr Planung oder durch den perfekten Plan. Sie passiert, wenn du wieder lernst, dich selbst zu fühlen. Wenn du deinen Schmerz und deine Widerstände zulässt, anstatt ihnen auszuweichen.

Das ist kein einfacher Weg, aber es ist der einzige, der wirklich funktioniert. Und am Ende steht ein Leben, das nicht von äußeren Idealen geprägt ist, sondern von dir selbst – so wie du bist.